Sockolores kleiner Sockennadeltest - Teil 3 - Ergebnisse und Fazit

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Bitte auch Hinweise am Ende des Artikels beachten.

Hätte mir jemand vor meinem Experiment erzählt, wie das ausgehen würde und welches am Ende meine Lieblingsnadeln sein würde - ich hätte ihm nicht geglaubt. Spannend war es auf jeden Fall für mich - und voller unerwarteter Erkenntnisse.

 

Diese Nadeln waren in meinem Test mit dabei

Hinweis: Auf dem Bild ist jeweils nur 1 Nadel vom Nadelspiel abgebildet, weil der Rest schon in der Wolle steckt.
Hinweis: Auf dem Bild ist jeweils nur 1 Nadel vom Nadelspiel abgebildet, weil der Rest schon in der Wolle steckt.

Mit diesen 16 Nadelspielen (alle selbst ausgesucht und selbst gekauft) habe ich mein kleines Experiment ursprünglich begonnen.

 

 

Gesponserte Nadeln kamen hinzu

Während ich mit den ersten Nadelspielen beschäftigt war, habe ich nebenbei einige Nadelhersteller angeschrieben, mein Vorhaben dort erklärt und nach Musternadeln gefragt.

Als dann nach meinem zweiten Blogartikel tatsächlich positve Antworten kamen und mir weitere Nadeln ins Haus flatterten, habe ich mich sehr darüber gefreut. Das machte mein Experiment für mich noch spannender.

 

Pony, Prym und Lyke haben mir freundlicherweise eine Auswahl ihrer Nadeln zur Verfügung gestellt (siehe Bilder), um mein kleines Experiment zu unterstützen.

Auch, wenn mir diese Nadeln von den Herstellern kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, fand selbstverständlich keinerlei Einflussnahme auf den Verlauf oder die Ergebnisse meines Tests oder diesen Blogartikel statt. Schließlich haben auch die Hersteller sehr großes Interesse daran, ehrliche Rückmeldung zu ihren Produkten zu bekommen. 

Ich danke den Marketing-Mitarbeitern von Pony, Prym und Lykke herzlichst für den netten Kontakt, den interessanten fachlichen Austausch und natürlich für die zur Verfügung gestellten Nadeln.

 

Und noch eine Nadel kam hinzu

Der Vollständigkeit halber habe ich mir am Ende, als ich mit allen anderen Nadeln fertig war, eine Rundstricknadel gekauft, um die Magic Loop Technik (Zauberschlinge) auch noch auszuprobieren.

 

Um bei dieser Gelegenheit die Nadeln eines weiteren Herstellers zu testen, den ich noch nicht ausprobiert hatte, habe ich mich für die HiyaHiya Sharp Nadelspitzen und das passende 80 cm Nadelseil entschieden (gekauft bei Coutry-Creativ)

So war der Test aufgebaut

Um die Ergebnisse gut miteinander vergleichen zu können, habe ich mit allen Nadeln je ein Paar Socken in Größe 38/39 (60 Maschen) angeschlagen

 

  • Nadelstärke 2,5, und alle Nadelspiele in 15 cm Länge
  • je 60 Maschen
  • immer 20 R Bündchen 1 rv, 1li und den Rest glatt rechts
  • alle mit der Bumerangferse
  • alle mit dem gleichen Garn, das zu meinen gewohnten Standard-Garnen zählt : Atelier Zitron Trekking 4fach
  • Einziger Unterschied: Ich habe in unterschiedlichen Farben gestrickt (zum Teil Originalfarbe von Atelier Zitron und zum Teil von mir selbst gefärbte Semisolids oder bunte Unikate), denn alles in der gleichen Farbe zu stricken, wäre für mich doch zu hart gewesen ...

    (Die Garne gibt es übrigens in meinem Shop.)

Ergebnisse und Erkenntnisse

Was zu erwarten war und ich bestätigen kann:

 

Natürlich gab es aufgrund der verschiedenen Materialien und Nadeln spürbare Unterschiede in der Handhabung, der Haptik, der Spizte, der Gleitfähigkeit sowie im Strickgefühl insgesamt und ich habe auch nicht mit allen das gleiche Maschenbild. 

 

Was mich allerdings überrascht hat:

 

Alle Nadeln waren laut Auszeichnung und laut Nadelmaß eindeutig Nadelstärke 2,5 und nicht 2,25 oder 2,75. Trotzdem hatte ich bei manchen Nadelspielen sofort das Gefühl, dass sie dicker bzw. dünner als andere sind und dass das teilweise größeren Einfluss auf das Maschenbild haben könnte als das Material der Nadel.

Ich dachte zuerst, ich bilde mir diese Unterschiede nur ein. Deshalb habe die Nadeln daraufhin erstmal mit zu unserem Stricktreff genommen und dort alle anwesenden Strickerinnen kommentarlos in die Hand nehmen lassen. Auch dort einstimmig sofort das gleiche Empfinden.

 

Um diesem Gefühl auf den Grund zu gehen, haben wir stellvertretend die Dicke einiger der Nadelspiele mit einem digitalen Messschieber nachgemessen. Und tatsächlich: Die gemessenen Unterschiede waren zwar nicht groß, aber es gibt sie eindeutig. Die Maße lagen in dieser Stichprobenmessung zwischen 2,45 mm und 2,56 mm.

Sicher liegen diese Maße in einem Toleranzbereich. Ob diese Unterschiede bei den verschiedenen Produktlinien/Herstellern einfach nur Zufall, technisch bedingt sind oder andere Gründe haben, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Wie schneiden die verschiedenen Nadeln ab?

Die Holznadeln

Was für alle Holznadeln gilt:

  • Sie sind leicht und liegen angenehm warm in der Hand.
  • Vor allem die Bambusnadeln können sich bei längerem Gebrauch verbiegen (passen sich der Hand des Strickenden an). Mich stört das nicht, denn es hat ja keinen Einfluss auf die Handhabung oder Funktionalität der Nadeln.
  •  Alle Holznadeln können bei zu starkem Druck brechen (insbesondere dann, wenn man sehr fest strickt - oder wenn man dazu neigt, sein Strickzeug auf dem Sofa herumliegen zu lassen und sich dann draufsetzt).
    In meinem Test ist allerdings keine der Holznadeln gebrochen und auch in den vielen Jahren zuvor hatte ich extrem selten Nadelbrüche beim Stricken mit Holznadeln.

KnitPro Symfonie Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Wie bereits in meinem ersten Blogartikel erwähnt, sind dies die Nadeln, die ich seit vielen Jahren gewohnt bin und mit denen ich immer recht zufrieden war.

 

Die hochglanzpolierten Nadeln aus mehrfarbig gefärbtem Birkenholz haben eine schöne glatte Oberfläche und liegen angenehm warm in der Hand. Die Maschen gleiten gut über die Nadeln.

 

Nachteil:

Da die Nadeln relativ dunkel sind, sind sie eher für das Arbeiten mit hellen Garnen geeignet. Sehr dunkle Garne sind auf den Nadeln manchmal schwieriger zu sehen und somit das Stricken anstrengender für die Augen.

 

In meinem Nadeltest dienten mir diese Nadeln und die daraus gestrickten Socken auch zum Vergleich mit allen anderen.

 

KnitPro Cubics Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Cubics sind laminierte Birkenholznadeln mit quadratischer Grundform.

Laut Hersteller sind diese Nadeln durch das Material und die quadratische Grundform ideal für Menschen mit Arthritis, weil sie einen bequemen und handschoneneden Griff bieten.

 

Ein weiterer Vorteil der quadratischen Grundform: Sie hilft, ein schönes Maschenbild zu erreichen.

 

Meine persönliche Erfahrung mit diesen Nadeln:
Ich habe sie schon länger in meinem privaten Bestand, benutze sie aber wesentlich seltener als die KnitPro Symfonie. Ich erreiche mit den Cubics zwar tatsächlich optisch ein schöneres Maschenbild, aber die quadratische Form dürckt mir stelleweise zu sehr an meinen Händen. Deshalb bevorzuge ich eher die runden Nadeln.

 

Nachteil auch hier: Die dunkle Farbe der Nadeln macht es mitunter anstrengend für die Augen, wenn man dunkle Wolle damit verarbeitet.

 

 

Pony Bamboo Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Pony Bamboo Nadeln kannte ich ebenfalls schon vor meinem Nadeltest.

 

Für die Herstellung der Nadeln wird Bambus indischen Ursprungs verwendet und ungebleicht verarbeitet.

Verglichen mit den anderen Holznadeln sind die Spitzen von Pony Holznadeln alle etwas spitzer ausgeprägt, was mir besonders gut gefällt.

Die Maschen gleiten gut über die Nadeln und je länger sie in Gebrauch sind, desto geschmeidiger werden sie.

 

Zu den Pony Bamboo habe ich in den letzten Jahren immer bevorzugt dann gegriffen, wenn ich mit dunkler Wolle gearbeitet habe.

 

Mögliche Nachteile: Bambusnadeln neigen dazu, sich der Hand des Strickenden anzupassen, können sich also mit der Zeit verbiegen. Normalerweise stört dies aber beim Stricken nicht.

addi Bamboo Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Dieses Nadelspiel habe ich mir vor Jahren mal in einem Urlaub gekauft, nachdem mir bei meinem Symfonie-Nadelspiel unterwegs eine Nadel verloren gegangen ist und das Wollgeschäft im Urlaubsort meine gewohnten Nadeln nicht im Sortiment hatte. Nichtstricken war für mich natürlich keine Alternative.

In dieser Situation fiel mir zum ersten mal so richtig auf, wie unterschiedlich sich Nadelspiele anfühlen und stricken können, als ich meine mit den anderen Nadeln angefangene Socke weiterstricken wollte. Totz gleicher Nadelstärke sah man den Unterschied so deutlich, dass mir damals nichts anderes übrig blieb, als die Socke zu ribbeln und nochmals neu anzustricken.

 

Im direkten Vergleich zu den Pony Bamboo fühlen sich die addi Bamboo für mich eindeutig dicker an und haben eine recht stumpfe Spitze. Deshalb habe ich die addi Bamboo Nadeln seither eher nur noch im Notfall benutzt, wenn ich kein anderes Nadelspiel mehr frei hatte.

 

Prym Bambus Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Bambusnadeln von Prym sind sozusagen gute alte Freunde aus meiner Jugend.

Sie waren damals die einzige Alternative zu den klassischen Metallstricknadeln.
Hätte es diese Bambusnadeln noch nicht gegeben, hätte ich wohl als Jugendliche das Stricken schnell aufgegeben, denn die klassischen Metallnadeln haben mir damals große Probleme gemacht. Diese Bambusnadeln waren also quasi die Rettung in meiner Jugend.

 

Dank der Nadelspende von Prym konnte ich nun auch während meines Nadeltests nochmals ein Paar Socken mit diesen guten alten Freunden stricken.

 

Da ich es mittlerweile seit Jahren gewohnt bin, mit härteren Holznadeln zu stricken, war das Arbeiten mit den Prym Bamboo zunächst doch etwas ungewohnt, denn sie sind doch sehr flexibel. Aber geklappt hat es natürlich trotzdem. Die Nadelstärke und das Maschenbild haben für mich auf jeden Fall gepasst.

 

Im direkten Vergleich zu den anderen Bambus-Nadeln in meinem Test muss ich leider sagen, dass die Maschen auf den Prym Bambus Nadeln weniger gut gleiten als die anderen und die Nadelspitzen weniger ausgeprägt sind.

 

 

Pony Perfect Nadelspiel 20 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Pony Perfect Nadeln werden aus einer Kombination aus drei verschiedenen Holzarten hergestellt. Sie haben eine natürliche Maserung, sind nicht gefärbt.

 

Sie haben eine gut ausgeformte Spitze und sind schön glatt poliert, sodass die Maschen gut gleiten.

 

Ungewohnt war für mich hier eher die Länge der Nadeln, denn ich stricke Socken normalerweise mit 15 cm langen Nadelspielen.

 

Abgesehen von der Länge fand ich das Arbeiten mit diesen Nadeln aber durchaus angenehm.

 

Nachteil auch hier: Da die Nadeln relativ dunkel sind, kann man eventuell bei dunkler Wolle die Maschen darauf nicht so gut sehen.

 

 

 

Prym Strumpfstricknadel Natural, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Dieses Nadelspiel hat sich für mich im Prinzip ganz genauso gestrickt wie mein gewohntes KnitPro Symfonie Nadelspiel.

Kein Wunder, denn wie man auch auf der Verpackung sehen kann, ist es ebenfalls von KnitPro produziert.

Der Unterschied: Die Prym Natural sind nicht gefärbt und nicht laminiert, sondern nur glatt poliert und haben eine natürliche Maserung.

 

Ich fand das Stricken mit diesen Nadeln ebenso angenehm wie mit meinen gewohnten KnitPro Symfonie.

Nachteil:

Da die Nadeln relativ dunkel sind, sind sie eher für das Arbeiten mit hellen Garnen geeignet. Sehr dunkle Garne sind auf den Nadeln manchmal schwieriger zu sehen und somit das Stricken anstrengender für die Augen.

 

 

Prym Strumpfstricknadel Natural CUBICS, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Dieses Nadelspiel hat sich für mich im Prinzip ganz genauso gestrickt wie mein gewohntes KnitPro Cubics Nadelspiel.

Kein Wunder, denn wie man auch auf der Verpackung sehen kann, ist es ebenfalls von KnitPro produziert.

Der Unterschied: Die Prym Natural CUBICS sind nicht gefärbt und nicht laminiert, sondern nur glatt poliert und haben eine natürliche Maserung.

 

Ansonsten haben die Prym Natural Cubics die gleichen Vor- und Nachteile, die ich schon oben bei den KnitPro Cubics beschrieben habe.

 

Pony Maple, Nadelspiel 20 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Pony Maple Nadeln sind aus poliertem Ahornholz aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Durch das Edellaubholz sind sie sehr formstabil.

 

Wie alle Holznadeln von Pony sind sie ziemlich spitz.

Sie liegen warm und sehr angenehm in der Hand und die Maschen gleiten sehr gut über die Nadeln.

 

Unter den Holznadeln fand ich die Pony Maple wegen ihrer Stabilität, Spitze und sehr guten Gleitfähigkeit tatsächlich am besten. 

 

Nur die Länge von 20 cm war für mich wieder sehr ungewohnt. Es gibt sie aber auch in 15 cm Länge.

Pony Flair, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Pony Flair Nadeln sind ebenfalls aus poliertem Ahornholz und haben die gleichen Vorteile wie die zuvor beschriebenen Pony Maple.

 

Der Unterschied zu den Pony Maple Nadeln: Die Pony Flair Nadeln sind zusätzlich von Hand bemalt.

 

Insgesamt lassen sie sich fast ebenso gut stricken wie die Pony Maple, aber meiner Meinung nach leidet die Gleitfähigkeit ein klein wenig durch die Bemalung.

Lykke Blush, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5 

und

Lykke Driftwood, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,25

 

Die Lykke Nadelspiele bestehen alle aus poliertem Birkenholz, das unterschiedlich eingefärbt wurde. Sie liegen angenehm in der Hand, aber die Spitze könnte meiner Meinung nach besser ausgeformt sein.

 

Wie anfangs erwähnt, habe ich bei manchen Nadelspielen deutliche Unterschiede in der Dicke der Nadeln bemerkt und die Lykke Nadeln gehören zu jenen, bei denen mir das schon beim ersten Anfassen besonders aufgefallen ist.

Nicht die einzelnen Nadeln innerhalb des Nadelspiels waren unterschiedlich, sondern alle Nadeln fühlten sich im Vergleich zu meinen anderen gewohnten Nadelspielen eindeutig dicker an.

Dieser Eindruck bestätigte sich dann beim ersten Anstrick und später auch beim Messergebnis mit dem digitatalen Messschieber.

Mit meinem ersten Anstrick mit den Lykke Blush war ich nicht so zufrieden, denn das Maschenbild war sichtbar grober als gewohnt und ich hatte tatsächlich deutliche "Leitern" an den Übergängen.

 

Wie gut, dass mir der Hersteller dann zufällig noch die Lykke Driftwood in Nadelstärke 2,25 geschickt hat. So habe ich meinen ersten Anstrick geribbelt und mit Nadelstärke 2,25 nochmals angefangen - und war dann auch mit dem Ergebnis vollauf zufrieden. Bei den 2,25er Nadeln war auch die Spitze mehr nach meinem Geschmack.

KnitPro Royale, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die KnitPro Royale sind aus gefärbtem Birkenholz und haben eine aufgesetzte Metallspitze.

 

Laut Hersteller-Beschreibung sollen diese Nadeln das angenehme Gefühl von Holznadeln mit der Funktionalität einer Metallspitze vereinen.

 

Diese Vereinigung stellte sich für mich in der Strickpraxis allerdings eher als weniger gelungen heraus, denn man spürt (zumindest bei meinem Nadelspiel) den Übergang vom Holz zur aufgesetzten Spitze doch ziemlich deutlich. Es hakt leider - und es wurde mir immer nerviger, je länger ich mit den Nadeln strickte. An irgendeinem Punkt habe ich dann beschlossen, mit diesen Nadeln nicht mehr weiterzustricken und die Socken zu ribbeln.

Das Problem scheint bekannt, denn auf der Website von KnitPro findet man die Royale aktuell nicht mehr.

Die Nadelspiele aus Metall

Prym Strumpfstricknadeln perlgrau 

und

Pony Classic

Nadelspiele 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Mit diesen beiden Nadelspielen ging es mir leider ganz genau so, wie ich es von den Metallstricknadeln meiner Jugend her in Erinnerung hatte: Sie tun meinen Händen einfach nicht gut.

 

Mit diesen klassischen, perlgrauen Alu-Stricknadeln ist das Stricken für meine Hände tatsächlich aus irgendwelchen Gründen so anstrengend, dass ich alle paar Minuten eine Pause einlegen muss, um meine Hände zu entspannen, während ich mit allen anderen Nadeln stundenlang problemlos durchstricken kann.

Warum das so ist, kann ich gar nicht richtig definieren. Ich habe bei diesen Nadeln das Gefühl, die Maschen gleiten extrem schwer. 

Mit diesen beiden Nadelspielen habe ich dann jedenfalls vorsichtshalber keine ganze Socke gestrickt, weil ich befürchten musste, dass das wie in meiner Jugend mit Schmerzen in den Händen oder Sehnen enden würde.

 

Aber eine gute Nachricht gibt es auch:

Im weiteren Verlauf habe ich nämlich festgestellt, dass ich dieses Problem tatsächlich nur mit diesen klassischen perlgrauen Nadeln habe.

Bei allen anderen Metallnadeln, die ich in meinem Test ausprobiert habe, habe ich solche Probleme offenbar nicht. Allein für diese Erkenntnis hat sich der ganze Nadeltest für ich schon mehr als gelohnt.

 

 

KnitPro Stainless Steel (The Mindful Collection), Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Nadeln sind aus Edelstahl und daher etwas schwerer als die anderen Nadeln.

Kleines Extra: Auf den Nadeln ist jeweils ein Achtsamkeits-Wort abgebildet, das dazu einladen soll, sich noch mehr auf die wohltuende Natur des Strickens zu konzentrieren.

 

Was mir an diesen Nadeln sehr gut gefällt: Die Spitze ist ordentlich spitz. Die Maschen gleiten sehr gut über die Nadeln.

 

Diese Nadeln gehören aber auch zu den Nadeln, die ein klein wenig dicker sind und es kann sein, dass man auf eine etwas kleinere Nadelstärke ausweichen muss, um das gewohnte Strickergebnis zu erreichen. Oder man macht sich diesen Umstand bewusst zunutze und nutz diesen Effekt zum Beispiel, wenn man Wolle gezielt zum Wildern bringen will und es mit den anderen 2,5er Nadeln nicht klappt. Ansonsten fand ich sie aber sehr angenehm zu stricken.

Ich würde diese Nadeln in Nadelstärke 2,5 deshalb dann künftig eher für die minimal dickere Hightwist einsetzen als für die Trekking.

addi Colibri, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

die addi Colibri sind bunte Nadeln aus leichtem Aluminium.

Sie haben jeweils eine Lace- und eine Basic-Spitze.

Die bunten Farben der Nadeln machen natürlich gute Laune beim Stricken und die Maschen gleiten problemlos leicht über die Nadeln.

Der Sinn, warum die Nadeln zwei verschiedne Spitzen haben, erschließt sich mir allerdings nicht so richtig. Ich empfand das eher als störend/irritierend beim Stricken.

Ich war anfangs ständig damit beschäftigt, beim Nadelwechsel, die Nadeln hin und her zu drehen, um die für mich richtige Spitze zu suchen. Das hat sich dann zwar nach ca. einer halben Socke so langsam automatisiert, war aber trotzdem weiterhin irgendwie irritierend.

Richtig störend fand ich das mit den zwei unterschiedlichen Spitzen dann bei der Bumerangferse.

Wenn die Nadeln auf beiden Seiten mit der Lace-Spitze ausgestattet wären, würden sie mir deutlich besser gefallen.

 

 

KnitPro Zing, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die leichten Alu-Nadeln mit den konischen, glatten Spitzen fand ich auf Anhieb überraschend angenehm zu stricken, auch wenn die Spitzen nicht so spitz ausgeprägt sind.

Bei den Zing-Nadeln hat jede Nadelstärke ihre eigene Farbe.

 

Die Maschen gleiten sehr gut über die Nadeln.

 

Pony Colour (Pony Jute), Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Pony Colour Nadeln sind ebenfalls aus leichtem Aluminium und jede Nadelstärke hat ihre eigene Farbe.

 

Besonders gut gefällt mir, dass sie schön spitz sind und durchaus mit den Lace-Spitzen anderer Nadelspiele vergleichbar, wenn nicht sogar spitzer sind.

Die Maschen gleiten angenehm leicht über die Nadeln.

 

Knit Pro SmartStix, Nadelspiel 14 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die KnitPro SmartStix sind aus Aluminium gefertigt, haben eine farbliche Zentimetermarkierung und gut ausgeformte Spitzen. Jede Nadelstärke hat ihre eigene Farbe.

 

Ich fand das Stricken mit den SmartStix sehr angenehm.

 

Praktisch ist die Zentimetermarkierung, wenn man mal kein Maßband oder Sockenlineal griffbereit hat.

 

 

 

Nadelspiele aus Karbon und Kunststoff

Knit Pro Karbonz, Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Karbonz bestehen aus Kohlefaser und an den Enden ist eine mit Messing beschichtete Spitze angebracht.

 

Insgesamt konnte ich meine Socken mit den Karbonz ohne Probleme stricken und auch mein Maschenbild gefällt mir mit diesen Nadeln.

Trotzdem werde ich auch diese Nadeln nach meinem Test nicht weiter verwenden.

Ich fand, man spürt beim Stricken durchaus, dass es am Übergang zur Spitze etwas ruckelt/hakt, was bei längerem Stricken schon etwas nervig sein kann.

Außerdem kratzten die Spitzen beim Stricken merklich aneinander, sodass sie schon nach diesem einen Sockenpaar deutlich verkratzt waren.

 

Vorteile der Karbonz:

Sie sind sehr leicht, liegen angenehm warm in der Hand.

 

Nachteile:

Die Übergänge an den Spitzen können mitunter störend wirken und aufgrund der dunklen Farbe der Nadeln sieht man dunkle Wolle nicht so gut darauf.

 

Prym Ergonomics Nadelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Pry Ergonomics sind Nadeln aus "High Performance Kunststoff", haben eine tropfenförmige Spitze und einen dreieckigen Schaft und erleichtern laut Hersteller die Fadenaufnahme und die Fadenführung.

 

Die Ergonomics wurden ursprünglich für Menschen konzipiert, die z.B. durch Erkrankung Schmerzen in den Händen verspüren und Alu Nadeln nicht vertragen, die aber trotzdem gerne beschwerdefei handarbeiten möchten.

 

Ich muss zugeben: Ich war schon zuvor etwas skeptisch, mit Plastiknadeln zu stricken. Aber neugierig war ich trotzdem.

 

 

Vorteile der Prym Ergonomics:

Sie sind sehr leicht, liegen warm und angenehm in der Hand und erleichtern es durch den dreieckigen Querschnitt des Schafts, ein schönes, gleichmäßiges Maschenbild zu erzielen. Durch ihre weiße Farbe lassen sich auch sehr dunkle Garne gut damit verarbeiten.

 

Nachteile der Prym Ergonomics:

Sie sind nicht für alle Stricktechniken geeignet (und vielleicht auch nicht dafür gedacht, dass man damit 1,5 Socken am Tag strickt ...).

Sie verbiegen sich leicht und können brechen, wenn man zu fest strickt oder Stricktechniken anwendet, bei denen die Nadeln etwas mehr belastet werden.

 

Die tropfenförmige Spitze fand ich persönlich eher hinderlich als hilfreich. Ich bin damit oft beim "blinden" Einstechen in eine Masche mit der Nadel neben/hinter die Masche geraten, anstatt mit der Nadel in der Masche zu landen. Dieses Problem kenne ich von keiner anderen Nadel. Außerdem hatte ich immer das Gefühl, dass mich diese Spitzen bremsen und die Gleitfähigkeit besser sein könnte. Diese Punkte sind allerdings mein persönliches Empfinden und vielleicht auch einfach eine Sache der Gewohnheit.

 

Jedenfalls war für mich schon schnell klar, dass ich mit diesen Nadeln nur dieses eine Paar stricken würde und sie danach wahrscheinlich nicht mehr benutzen würde. Deshalb wollte ich ausnahmsweise auch direkt die zweite Socke dazu stricken, damit ich diese Aufgabe abhaken kann.

 

Und dann passierte bei der zweiten Socke leider das:

Mitten beim Stricken der Ferse (Bumerangferse) brach mir eine der Nadeln.

Das hat mich doch sehr verwundert, denn ich bin ja seit vielen Jahren das Stricken mit zerbrechlichen Holznadeln gewohnt und stricke ganz sicher nicht extrem fest.

So schnell ist mir in all den Jahren noch keine Holznadel gebrochen. 

Ich hatte auch die letzten Tage davor nur mit Holznadeln gearbeitet, also nicht direkt von Metall auf die Ergonomics gewechselt. Daran konnte es also auch nicht liegen.

Ich hatte mir diese Kunststoffnadeln eigentlich sogar etwas stabiler als Holznadeln vorgestellt.

 

Also habe ich meinen Kontakt bei Prym angeschrieben, dort von der gebrochenen Ergonomics Nadel berichtet und um Stellungnahme gebeten.

 

Sehr positiv fand ich, dass ich sehr schnell, freundlich und ausfühlrich Antwort bekommen habe und nur 2 Tage später ein kostenloses Ersatz-Nadelspiel von den Ergonomics bei mir ankam.

Die Stellungnahmen von Prym möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:

 

 

 

Mein Fazit zu den Prym Ergonomics:

Da die Nadeln nicht "für alle Stricktechniken geeignet" sind, würde ich sie vor allem in den kleinen Nadelstärken tatsächlich nur für die Kundengruppe empfehlen, für die sie entwickelt wurden: Nämlich für Strickende, die aufgrund von schmerzenden Händen (z.B. Rheuma, Arthrose u.ä.) keine anderen Nadeln benutzen können, die vergleichsweise locker stricken und grundsätzlich keine Stricktechniken anwenden, bei denen die Nadeln etwas mehr Zug/Druck aushalten müssen.  Bumerangferse gehört wohl zu den Stricktechniken, für die sie wahrscheinlich weniger geeignet sind, wie sich hier gezeigt hat.

Prym Ergonomics Carbon, Nadedelspiel 15 cm, Nadelstärke 2,5

 

Die Prym Ergonomics Carbon sind, ebenso wie die zuvor beschriebenen Prym Ergonomics, aus "High Performance Kunststoff", der jedoch mit Karbonfasern verstärkt wurde.

 

Sie haben auch die tropfenförmige Spitze und den dreieckigen Schaft.

 

Vorteile der Prym Ergonomics Carbon:

Verglichen mit ihren weißen Geschwistern, den Prmy Ergonomics, scheinen sie tatsächlich etwas stabiler - jedenfalls ist mir von den Prym Ergonomics Carbon keine beim Stricken zerbrochen.

Sie sind ebenso sehr leicht, liegen warm und angenehm in der Hand und erleichtern es, ein schönes, gleichmäßiges Maschenbild zu erzielen.

 

Nachteile:

Durch ihre dunkle Farbe kann für die Augen sehr anstrenged sein, dunklere Garne zu verarbeiten.

Trotz der stabilisierenden Karbonfasern verbiegen sich auch diese Nadeln ziemlich leicht.

 

Alle weiteren Aspekte zu den Ergonomics habe ich oben bereits beschrieben.

 

Die Sonderformen

Die Sockennadeln in Sonderformen waren für mich ganz neu und besonders spannend.

Ich hatte zuvor gehört: Die Einen lieben sie, die Anderen können gar nicht mit ihnen ...

Das hat mich umso neugieriger gemacht, wie ich als langjährige Nadelspiel-Strickerin mit diesen neuartigen Sockennadeln zurechtkommen würde. Deshalb mussten sie in meinem kleinen Experiment unbedingt vertreten sein.

 

 

 

Addi Sockenwunder Lace, Nadelstärke 2,5

 

Das addi Sockenwunder ist vom Prinzip her eine kurze Rundstricknadel mit zwei unterschiedlichlangen Messing-Spitzen: einer 70 mm langen Lace-Spitze und einer 45 mm langen Basic-Spitze. Gesamtlänge: 25 cm

 

Das klingt eigentlich ganz praktisch, einfach die Socken auf einer Mini-Rundstricknadel zu stricken, keine Nadelwechsel mehr wie beim Nadelspiel, kein nerviges Nadelgeklapper, keine Nadeln, die beim Stricken aus den Maschen rutschen könnten ...

 

Leider hat mich aber das addi Sockenwunder tatsächlich nicht überzeugt und sehr ausgebremst. Im Vergleich zu jeder der anderen Nadelarten hatte ich das Gefühl, damit zur lahmen Schnecke zu werden.

 

Ich hatte zwar keine "Knoten in den Fingern" und das Halten war an sich auch kein Problem, aber ich musste bei 60 Maschen auf der Nadel immer alle paar Maschen die Maschen aktiv in der Runde weiterschieben. Andere Maschen als glatt rechts zu stricken fand ich furchtbar fummelig mit dem Sockenwunder. Nicht einmal verschränkt rechts konnte ich damit im Bündchen vernünftig stricken, fand ich.

 

Man kann zwar damit stricken, aber für mich persönlich hat sich diese Nadel sich nicht bewährt.

addi CraSyTrios Short, Novel Long und Baboo Short, Nadelstärke 2,5

 

Die Addi CraSyTrios bestehen immer aus einem Set mit 3 Nadeln. Die einzelnen Nadeln bestehen aus zwei Nadelspitzen, die mit einem sehr kurzen Nadelseil fest verbunden sind.

 

Wider Erwarten kam ich von der Handhabung her auf Anhieb gut zurecht und kann mir gut vorstellen, diese auch künftig mal wieder zu benutzen - allerdings dann wahrscheinlich in anderer Nadelstärke.

 

Warum die CraSyTrio Short mit den Metallnadeln allerdings nur auf der einen Seite eine Lace-Spitze haben und auf der anderen eine stumpfe (Basic)Spitze, erschließt sich mir noch nicht so ganz. Ich ertappe mich jedenfalls immer wieder dabei, dass ich die Lace-Spitze unbewusst bevorzuge - die Arbeitsnadel also gezielt so drehe, dass ich die spitzere Spitze zum Arbeiten habe - was natürlich mehr Zeit kostet als wenn die Nadeln die gleiche Spitze hätten. (Die Frage stellt sich mir wie oben schon erwähnt auch bei den addi Colibri).

Am angenehmsten in der Hand und am schönsten vom Maschenbild her finde ich unter diesen dreien die addi CraSy Trio Novel long.

 

Wenn ich mich jetzt festlegen müsste, würde ich sagen: Die addi Trio Novel Short wären in dieser Nadel-Kategorie die besten für mich - aber die gibt es (noch) nicht.

Warum ich meine 3 Anstricks trotzdem geribbelt habe und die Trios wahrscheinlich nicht in meiner vom Nadelspiel her gewohnten Nadelstärke benutzen kann, erkennt man auf dem Bild unten rechts vielleicht ganz gut:

 

Die blaue Socke ist sozusagen meine Vergleichssocke, die ich mit meinem seit Jahren gewohnten KnitPro Symfonie Nadelspiel gestrickt habe und von der ich 100 % weiß, dass sie passt.

Seht ihr den Unterschied zwischen dieser Socke und der rosanen, die ich oben drauf gelegt habe?

Wohlgemerkt: Die Socken wurden mit der gleichen Wolle (abgesehen von der Farbe), der gleichen Nadelstärke, der gleichen Maschenanzahl und von der gleichen Strickerin (mir) gestrickt. Und sie liegen hier jeweils links genau bündig aufeinander.

Diesen Unterschied habe ich bei allen meinen Anstricks mit den addi CraSy Trios festgestellt - egal ob Bamboo, Metall oder Novel, Short oder Long: Ich stricke mit ihnen offenbar deutlich fester als sonst. Und leider sogar so fest, dass die Socken zu eng werden und kaum mehr dehnbar sind.

 

Ich bräuchte sie offensichtlich mindestens in NS 2,75 oder sogar 3, wenn ich damit passende Socken stricken möchte.

Klar, mehr Maschen ginge natürlich auch, aber kommt für mich nicht infrage, denn das würde mein Weltbild zerstören. Man hat ja so seine Prinzipien

Wenn ich die Gelegenheit bekomme, probiere ich sie gerne nochmal in NS 2,75 oder 3 aus. 

Neko Strickspiel Bamboo, Nadelstärke 2,5

 

Das Neko Strickspiel Bamboo besteht aus 3 V-förmigen Nadeln. Sie haben Nadelspitzen aus Bambus, die durch einen biegsamen Kunststoffteil verbunden sind.

 

Auf den ersten Blick könnten man meinen, dass sich das Neko Strickspiel ganz ähnlich anfühlt und strickt wie die addi CraSy Trios, weil sie ja so ähnlich aussehen, aber es war für mich in der Praxis ein sehr großer Unterschied.

 

Die Kunststoff-Verbindung zwischen den Nadelspitzen ist relativ steif. Diese Nadeln wollen immer in ihre V-Form zurück und dadurch ist zu viel Spannung auf den Übergängen, sodass die Maschen an den Übergängen zu sehr gedehnt werden. Jedenfalls ist das mein Empfinden bei diesen Nadeln.

Auch in der Handhabung beim Stricken finde ich das für mich sehr unbequem und anstrengend. Mit diesen Nadeln habe ich krasse "Leitern" an den Übergängen und kriege das auch nicht anders hin, weil mir die Nadeln trotz "Flex" zu steif sind.

Dazu kommt, dass (zumindest bei mir) die Maschen durch die starke Biegung nicht von allein um diese Kurve rutschen, sondern ich immer aktiv nachschieben musste. 

Das Neko Strickspiel ist also leider nichts für mich.


ABER: Als Zopfnadel sind sie bestimmt super.

 

Fazit zu den Sonderformen:

Mag sein, dass man diese Probleme, die ich mit dem addi Sockenwunder und dem Neko Strickspiel habe, alle mit der Zeit und durch Übung besser in den Griff bekommen kann und viele Strickerinnen diese Probleme auch gar nicht haben.

Aber da ich ja mit anderen Nadeln reibungslos stricken kann und diese Probleme dort mit den allermeisten Nadeln nicht (und schon gar nicht in diesem Ausmaß) habe, spare ich mir an dieser Stelle weitere Übungen mit diesen beiden.

Vielleicht war es in Bezug auf diese beiden Nadeln auch von Nachteil, dass ich langjährig erfahrene Nadelspiel-Strickerin bin.

 

Ich möchte aber nochmals betonen: Das ist ausschließlich mein persönliches Empfinden und soll diese Nadeln an sich auf keinen Fall abwerten. Bei jeder anderen Strickerin kann das Ergebnis für diese Nadeln völlig anders ausfallen. Insofern kann ich nur empfehlen: Selbst ausprobieren, wenn ihr die Gelegenheit dazu habt.

Magic Loop mit der Rundstricknadel

HiyaHiya Sharp Nadelspitzen und das passende 80 cm Nadelseil

 

Die HiyaHiya Sharp Nadelspitzen sind aus Edelstahl gefertigt und sehr spitz. Dadurch ermöglichen sie sehr präzises Stricken und sind auch sehr gut für Muster geeignet, bei denen man mal in engere Maschen einstechen muss.

Die Nadelspitzen gibt es in veschiedenen Längen. Für meine Hände sind die 4" Nadelspitzen am angenehmsten. Es gibt sie aber auch in 3" und 5".

Der Übergang zwischen Nadeln und Seil ist sehr glatt und kaum spürbar.

Für die Magic Loop Technik (Zauberschlinge) finde ich es am praktischsten, mit einem 80 cm Nadelseil zu arbeiten. Die Nadelseile von HiyaHiya sind sehr schön flexibel und drehen sich im Gewinde mit.

 

Beim Kauf muss man ein bisschen darauf achten, dass man die richtigen Seile zu den richtigen Nadeln kauft, denn die Seile haben je nach Nadelstärke unterschiedliche Gewindegrößen (M, S und L, farblich gut voneinander zu unterscheiden). 

 

Die Vorteile der Magic Loop Technik liegen auf der Hand:

Man braucht nur eine Rundstricknadel anstatt mehren Nadeln (Nadelspiel/Trios). Es kann also keine Nadel herunterfallen, herausrutschen oder verlorengehen.

Im Vergleich zum Nadelspiel klappert nichts.

Man erhält problemlos ein gleichmäßiges Maschenbild ohne "Leitern" an den Übergängen, weil der Nadelwechsel, den man beim Nadelspiel hat, wegfällt.

 

Nachteile:

Ich konnte eigentlich keine Nachteile feststellen. Außer vielleicht, dass man sich am Anfang etwas an die neue Strickweise gewöhnen muss. Ich hatte allerdings keine Anlaufschwierigkeiten und habe mich mit der neuen Strickweise mit den HiyaHiya Sharp Nadelspitzen sofort sehr wohlgefühlt.

 

Wie wichtig es gerade beim Magic Loop ist, dass die Übergänge zwischen Nadelspitzen und Seil sehr glatt sind, konnte ich spüren, als ich den Magic Loop zum Vergleich nochmal mit anderen Rundstricknadeln ausprobiert habe.


Je nach Wolle verwende ich hier unterschiedliche Nadelstärken. Für normale 4fädige Sockenwolle hat sich NS 2,75 für mich als am passendsten herausgestellt, für Sockenwolle mit Baumwollanteil NS 2,5 und für Merino-Sockenwolle (HighTwist) NS 2,75-3.

 

 

 

Meine persönlichen Farvoriten

Wer meine Beiträge auf Facebook oder Instagram in den letzten Wochen verfolgt hat, konnte bestimmt schon schlussfolgern, dass ich nun tatsächlich neue Lieblingsnadeln zum Sockenstricken habe und welche es sind.

 

Seit ich den Magic Loop mit den HiyaHiya Nadelspitzen ausprobiert habe, bin ich dabei geblieben, weil ich mich sofort in diese Technik und diese Nadeln verliebt habe.

 

Mich selbst hat das am allermeisten überrascht. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass ausgerechnet ich mich von meinen langjährig gewohnten Holznadelspielen abbringen lassen würde. Ausgerechnet die Methode und Nadel, die ich ganz zum Schluss meiner Testreihe eigentlich nur der Vollständigkeit halber ausprobiert habe, ist mein absoluter Favorit geworden ...

 

Mit Nadelspielen kann ich natrülich trotzdem noch zufriedenstellend stricken, benutze sie seitdem jedoch nur noch selten - und wenn, dann in den meisten Fällen nur für bestimmte Arbeitsschritte wie zum Beispiel doppelt gestrickte Bündchen. Und dann bevorzuge ich auch bei den Nadelspielen bevorzugt die möglichst spitzen Metallnadeln wie die HiyaHiya Sharp, KnitPro Mindful oder Pony Colour.

Auf Holznadeln würde ich wahrscheinlich dann noch zurückgreifen, wenn ich an Orten stricke, wo keine Metallnadeln erlaubt sind (z.B. im Flugzeug, wenn ich mal fliegen würde), denn nicht Stricken wäre ja keine Option für mich ; )

Mein Fazit

Auch wenn es sehr zeitaufwendig war (und mich manche für ein bisschen verrückt erklärt haben, so einen Aufwand zu betreiben), hat es sich für persönlich mich letztendlich gelohnt, all diese Nadeln so intensiv auszuprobieren.

Mir sind Unterschiede zwischen den einzelnen Nadelspielen und Nadelarten bewusst geworden, die ich ohne diese Testreihe nicht so wahrgenommen hätte.

 

Meine Vermutung, dass (neben vielen anderen persönlichen Faktoren des Strickenden) auch die Nadeln ein Faktor sein können, der sich auf das Maschenbild auswirkt, hat sich für mich eindeutig bestätigt. 

 

Überrascht hat mich, dass die einzelnen Produktlinien tatsächlich marginale, aber messbare unterschiedliche Nadelstärken haben, obwohl sie alle als Nadelstärke 2,5 bezeichnet werden, und dass sich dies ebenso auf das Maschenbild oder das Strickgefühl auswirken kann.

 

Mein wichtigstes Fazit würde ich so zusammenfassen:

 

Die Nadeln müssen zu den Händen und den Bedürfnissen des Strickenden passen. Es kann sich für jeden lohnen, sich auf so eine kleine Nadel-Abenteuerreise zu begeben, wenn man die Gelegenheit dazu hat. 

Wenn ihr unterschiedliche Nadeln, Nadelarten oder Techniken ausprobiert, dann verlasst euch nicht darauf, dass ihr bei allen die gleiche Nadelstärke braucht. Das kann je nach Nadelmaterial (ob Holz,Metall oder Kunststoffnadeln), Produktlinien (die erwähnten marginalen Abweichungen der tatsächlichen Nadelstärke),

 Nadelart/Technik (normales Nadelspiel, Trios oder Magic Loop) und je nach Garn (normale Sockenwolle, Sockenwolle mit Baumwollanteil, Merino-Sockenwolle) teilweise deutlich variieren. Wer ganz sicher gehen will, strickt am besten mit jeder neuen Nadel und jedem neuen Garn die gute alte Maschenprobe.

 

An dieser Stelle ist es mir besonders wichtig, nochmals zu erwähnen:

Jeder Strickende hat seine individuelle Handgröße, Handhaltung, Fadenhaltung, Strickerfahrung sowie viele andere persönliche Faktoren und Variablen, die Einfluss haben können. Außerdem könnte sich auch die Verwendung von anderem Garn unterschiedlich auswirken. Jede andere Person kann das also beim Stricken mit den gleichen Nadeln völlig anders empfinden und zu völlig anderen Ergebnissen kommen als ich.

Was passiert nun mit den Nadeln?

 

Spätestens jetzt fragt sich wohl so mancher, was nun am Ende mit den ganzen Nadeln geschieht, die ich nach dieser Testreihe nicht mehr verwende.

Darüber habe ich natürlich schon vor Beginn des ganzen Experiments nachgedacht und mir etwas einfallen lassen. Es macht natürlich keinen Sinn, die nun übrigen Nadeln in alle Ewigkeit bei mir zu bunkern.

 

Ich habe mir gedacht:

Vielleicht sind das ja genau die Lieblingsnadeln von jemand anderem, denn das ist ja eine sehr individuelle Sache.

Vielleicht sind da sogar zufällig genau DEINE Lieblingsnadeln dabei. Oder vielleicht sind zufällig genau die Nadeln dabei, die DU schon immer mal ausprobieren wolltest ...

 

Deshalb möchte ich die Nadeln, die mir die Hersteller zur Verfügung gestellt haben und ich nicht mehr nutzen werde, gerne in meiner Facebookgruppe verlosen (voraussichtlich im Oktober 2023).

 

Die anderen Nadeln, die ich selbst für den Test angeschafft hatte und nach meinem Test nicht weiter verwende, möchte ich zum Selbstkostenpreis in einem Schnäppchenalbum ebenfalls in meiner Facebookgruppe anbieten (auch voraussichtlich im Oktober 2023).

Sollten dann am Jahresende noch Nadeln übrig sein, werden diese an einen sozialen Zweck meiner Wahl gespendet.

Feedback und Erfahrungsaustausch

Ganz herzlichen Dank an alle, die meinen Sockennadel-Test so interessiert verfolgt haben, mir schon so viel von ihren eigenen Erfahrungen berichtet und Feesback gegeben haben.

 

Ich hoffe, mein Blogartikel war informativ und spannend für euch zu lesen, auch wenn er letztendlich um einiges umfangreicher geworden ist als ursprünglich geplant.

 

Auf Facebook und Instagram findet ihr Beiträge von mir, die euch zum Feedback und Erfahrungsaustausch einladen (siehe folgende Liste)

 

Wer nicht auf Facebook oder Instagram ist, kann natürlich auch direkt diesen Blogartikel kommentieren. Bitte habt aber Verständnis dafür, wenn ich auf Kommentare direkt beim Blogartikel erst verspätet antworte, da ich diese weniger regelmäßig durcharbeite.

Ein noch paar wichtige Hinweise zum Schluss:

  • Dieser Blogartikel kann Werbung wegen Markennennung enthalten sowie Verlinkungen zu meinem Shop. Wenn Werbung, dann unbezahlt und unaufgefordert.
  • Auch wenn mir die Nadeln teilweise von den Herstellern kostenlos für mein Experiment zur Verfügung gestellt wurden, fand selbstverständlich keinerlei Beeinflussung durch Hersteller statt. Auch die Hersteller sind an ehrlichem Feedback zu ihren Produkten interessiert.
  • Ich habe die Nadeln ganz subjektiv nach meinem persönlichen Empfinden beurteilt. Mein kleiner Test soll selbstverständlich grundsätzlich keine einzelnen Nadeln, Nadelarten oder Hersteller bevorzugen oder diskreditieren. Meine Blogartikel rund um diesen Test beruhen ausschließlich auf meinen persönlichen Erfahrungen, die ich mit den jeweiligen Nadeln mache.
  • Lest meine Blogartikel zu diesem Thema deshalb gerne mit Interesse, aber betrachtet sie auf keinen Fall als allgemeingültig. Wenn euch bestimmte Nadeln interessieren, probiert sie am besten für euch selbst aus.

Tipp:

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